Wohnquartier Rodelberg – Qualität mit eigenem Charakter
Auf dem Rodelberg, an Stelle des ehemaligen Jobcenters in der Mainzer Oberstadt, entsteht ein Wohnquartier mit rund 200 Wohnungen. Entwickelt wird das ca. 17.400 Quadratmeter große Grundstück von der Projektentwicklungsgesellschaft WTR GmbH & Co. KG – einer gemeinsamen Gesellschaft der J. Molitor Immobilien GmbH und der emag GmbH.
In seiner jüngsten Sitzung hat der Bauausschuss der Stadt Mainz die Weichen für das Bebauungsplanverfahren gestellt. Nach einer öffentlich durchgeführten Bürgerinformation, Abstimmungsgesprächen mit den zuständigen städtischen Gremien und Behörden und einem von der Projektentwicklungsgesellschaft initiierten Realisierungswettbewerb kann es nun in die konkrete Planung gehen.
Die Jury hatte gleich mehrere hochkarätige Entwürfe zur Auswahl: Unter dem Vorsitz von Prof. Dipl.-Ing. Markus Neppl, Architekt, KIT Karlsruher Institut für Technologie, waren insgesamt elf Arbeiten eingereicht und von einer Fachjury diskutiert worden. Anfang 2017 wurden schließlich die drei überzeugendsten Arbeiten mit dem 2. Preis ausgezeichnet, ein 1. Platz wurde nicht vergeben. Aus dem Abschlusskolloquium der anschließenden Überarbeitungsphase im Herbst 2017 ging dann der Entwurf der Architekten Schaltraum als klarer Sieger hervor. Das Konzept überzeugte die Experten „in seiner gelungenen Gebäudestruktur und den kreativen Entwurfselementen, und nicht zuletzt auch wegen seiner wirtschaftlichen Effizienz.“ Es sieht ein Quartier mit rund 200 Wohneinheiten vor, in dem auch geförderter Mietwohnungsbau geschaffen werden soll.
Die Aufgabenstellung des Realisierungswettbewerbs „ein nachhaltiges durchmischtes Wohnquartier mit hohem baulichen Qualitätsmaßstab“ zu entwickeln ist nach Ansicht des Bewertungsgremiums mit dem überarbeiteten Entwurf von Schaltraum gelungen. „Der Rodelberg kann durch die vorgesehene Bebauung eine neue Adresse bilden und bietet gleichzeitig weiterhin eine sehr hohe Freiraumqualität. Durch die von Schaltraum vorgesehene architektonische Gestaltung wird sowohl ein starker städtebaulicher Ausdruck als auch eine attraktive Prägung geschaffen.“
Für den Geschäftsführer der emag, Martin Dörnemann, der u.a. neben Baudezernentin Marianne Grosse, ebenfalls Jurymitglied war, „hat Schaltraum einen Entwurf für den Rodelberg geschaffen, der eine erfolgreiche und zu der Umgebung passende Projektrealisierung ermöglicht.“
Zehn punktartige Gebäude sollen auf dem bebaubaren Grundstück entstehen. Die nördlichen fünf Gebäude werden durch schallschützende Loggien miteinander verbunden. Für den geförderten Wohnungsbau sind die drei nördlich gelegenen verbundenen Punkthäuser vorgesehen.
„Die geplante Umwandlung dieser innerstädtischen Brachfläche in ein neues, zentrumsnahes Wohnquartier wird einen wichtigen Beitrag zum Wohnangebot in Mainz leisten“, erläutert F. Albrecht Graf von Pfeil, Geschäftsführer der J. Molitor Immobilien GmbH.
Der Rodelberg ist vor über 85 Jahren in unmittelbarer Nähe der Berliner Siedlung entstanden. Damals führten Tunnelarbeiten für die Bahnstrecke durch Mainz zu einer Menge Erdaushub, der zum heutigen Rodelberg auf 20 Meter Höhe aufgeschüttet wurde. Das ehemalige Gelände der Firma Grebner, Ingenieure in Mainz, wurde in den 1960er Jahren mit einem Bürogebäude bebaut. Später wurde das Objekt durch das Jobcenter genutzt, das mittlerweile verlagert wurde.
Eine Besonderheit des Rodelbergs ist der gewachsene Baumbestand, der dem künftigen Wohngebiet eine naturnahe Prägung an einem zentralen, innerstädtischen Standort verleihen wird. Ergänzt wird das Quartier durch eine Tiefgarage unterhalb der Wohngebäude. Der Baubeginn ist für Anfang 2020 geplant.