Freundeskreis Haus St. Martin: Inklusives Musikprojekt macht Bewohnern Freude
Im Sommer dieses Jahres wurde der Freundeskreis Haus St. Martin gegründet und schon trägt die Arbeit des Unterstützernetzwerks ganz besondere Früchte: Durch eine Kooperation zwischen der Musikschule und dem Haus St. Martin können junge Bewohnerinnen und Bewohner mit Schwerstmehrfachbehinderung nun jeden Freitag musizieren.
Der Freitagnachmittag wird von den 5 bis7 Kindern und jungen Erwachsenen mit Beeinträchtigungen, die regelmäßig am Musikunterricht in der Ingelheimer Musikschule teilnehmen, als echtes Highlight erlebt und jede Woche neu herbeigesehnt. “Das beste daran ist, dass die Kinder tatsächlich vor Ort, also in der Musikschule in Ingelheim, Musik machen können und sich unter fachlicher Anleitung selbst ausprobieren und ganz neu erleben können”, so Sebastian Balschukat, pädagogischer Leiter im Haus St. Martin in Ingelheim.
Die Idee eines Musikangebotes für die Kinder im Haus St. Martin entstand im Freundeskreis durch Kristina Stelter, stellvertretende Leiterin der Musikschule. Auch Molitor-Geschäftsführerin Tina Badrot, Initiatorin und Schirmherrin des Freundeskreises Haus St. Martin, zeigt sich sehr erfreut über diese Entwicklung: “Es ist faszinierend zu erleben, wie unsere Mitglieder und ihre Netzwerke sich bereits entfalten. Wir sind eine engagierte Gruppe, in der sich jede und jeder nach seinen Möglichkeiten einbringt. Unser Engagement reicht von Spendenaktionen bis hin zu Teilhabeprojekten für die jungen Bewohner”.
Das bestätigt auch Thomas Neger, der als Botschafter im Haus St. Martin und Freundeskreismitglied zur einer Probestunde und zum gemeinsamen Musizieren ins Haus St. Martin eingeladen wurde. “Musik führt die Menschen zusammen und baut Brücken zwischen Sprachen, Kulturen und natürlich auch zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Als Botschafter sehe ich meine Aufgabe darin, das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen zu fördern. Und die Musik ist mir ja bekanntlich ohnehin ein wichtiger Wegbegleiter.“
Der Musikpädagoge, Steffen Kirchpfennig, der die Kinder wöchentlich fachlich begleitet, spürt, wie wichtig diese Erfahrungen für die TeilnehmerInnen mit Beeinträchtigungen sind. „Auch für mich ist der Freitagnachmittag ein Höhepunkt in der Woche. Mitzuerleben, wie sehr sich die SchülerInnen einbringen, gemeinsam Talente entdecken und weiterentwickeln und ihre Freude an ihren Erfolgen teilen, das ist unbeschreiblich. Daher ist mein großes Anliegen unsere häufig wenig sichtbaren Mitmenschen mit Behinderungen auf natürliche und gleichberechtigte Weise in unseren Musikschulalltag zu inkludieren und damit hoffentlich zu einem fruchtbaren Austausch unterschiedlichster Menschen beizutragen. “
So dürfen alle gespannt sein, wie sich das Projekt weiterentwickelt. Die erste gemeinsame Probe mit Mitmusikern ohne Behinderung ist für November geplant. Ziel ist ein erster Auftritt in inklusiver Besetzung für den 19. November 2022 im Zuge der Bandnight in der Musikschule. Vielleicht wird hieraus eine eigene Band entstehen mit weiteren Auftritten, so die Vision.
Der Freundeskreis Haus St. Martin freut sich über weitere Unterstützer. Infos und Kontakt unter: Freundeskreis Haus St. Martin (caritas-mainz.de)
